Zahnimplantate sind erst mit vollständigem Abschluss des Knochenwachstums möglich. Das heißt, dass bei Jugendlichen keine Implantate gesetzt werden können. Nach oben gibt es keine Grenzen.
Die Wartezeit zwischen dem Zahnziehen und dem Setzen eines Implantats beträgt meist 3 bis 6 Monate, damit der Knochen vollständig verheilen kann. Es gibt jedoch auch Alternativen wie die Sofortimplantation (direkt nach der Extraktion) oder verzögerte Sofortimplantationen (nach 2 Wochen bis 2 Monaten), die bei bestimmten Voraussetzungen möglich sind.
Grundsätzlich gibt es zwei Alternativen zum Zahnimplantat: Brücke oder kieferorthpädischer Lückenschluss. Eine Brücke ist genauso wie ein Zahnimplantat ein künstlicher Zahnersatz. Die zu ersetzende Zahnkrone wird dabei nicht wie beim Implantat auf einer Schraube im Kiefer befestigt, sondern an den benachbarten Zähnen.
Generell ist es grundsätzlich möglich sofort nach Extraktion ein Zahnimplantat einzusetzen. Dies wird als Sofortimplantation bezeichnet und ist möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, wie eine gute Knochenqualität und ein entzündungsfreier Zustand. Eine Alternative ist die verzögerte Sofortimplantation, bei der der Eingriff etwa zwei Wochen nach der Zahnentfernung erfolgt.
Zu den Nachteilen von Sofortimplantaten gehören ein deutlich höheres Risiko des Implantatverlustes wegen verminderter initialer Implantatstabilität, da der Kieferknochen möglicherweise nicht ausreicht. Eine Sofortimplantation ist nicht bei jedem Patienten möglich, insbesondere nicht bei zurückgebildetem Knochen, vorhandenen Entzündungen oder bei Backenzähnen mit mehreren Wurzeln. Außerdem erfordert die Technik eine höhere Präzision und Erfahrung des Behandlers.
Einen Zahn zu ziehen wird oftmals als schmerzhafter empfunden, als ein Implantat zu setzen, da die Extraktion eines Zahns einen invasiveren Eingriff darstellen kann. Beide Eingriffe werden meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt, sodass Sie während der Operation keine Schmerzen spüren. Die Schmerzen nach dem Eingriff sind bei beiden Behandlungen mit Schmerzmitteln beherrschbar, aber die Schmerzen nach einer Zahnextraktion können für den Patienten oft unangenehmer sein als nach dem Einsetzen des Implantats.
Zahnimplantate sind unter bestimmten Umständen nicht möglich, insbesondere bei bestimmten allgemeinen Vorerkrankungen wie unkontrolliertem Diabetes mellitus, schweren Herz-Kreislauferkrankungen, Immunschwächen, starkem Knochenabbau oder bei bestimmten Medikamenteneinnahmen wie Bisphosphonaten. Auch starke Raucher, schlechte Mundhygiene und Kinder/Jugendliche mit noch nicht abgeschlossenem Kieferwachstum sind oft ausgeschlossen. Die Entscheidung hängt immer von einer individuellen Prüfung durch den behandelnden Zahnarzt ab.
Sie sollten nichts essen oder heisse Getränke zu sich nehmen, bis die Wirkung des Betäubungsmittels abgeklungen ist. In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollten Sie Alkohol, Nikotin, Kaffee und schwarzen Tee meiden und nicht rauchen. Sport und körperliche Anstrengungen sollten Sie in den ersten Tagen nach dem Eingriff vermeiden.
Ein Zahnimplantat selbst verursacht während der Operation keinerlei Schmerzen, da sie unter lokaler Betäugbung durchgeführt wird. Der Patient merkt davon ausser einem Druckgefühl nichts !
Leichte Schmerzen und Wundgefühl sind nach dem Eingriff normal, lassen aber in der Regel innerhalb weniger Tage nach und können durch Schmerzmittel und Kühlen gelindert werden.
Eine sitzende Körperhaltung ist nach der Zahnimplantation besser als eine liegende. Beim Schlafen ist es anfangs wichtig, dass dern Kopf sich oberhalb des Brustkorbs befindet. Das hilft dabei, aufkommende Nachblutungen gering zu halten.
Nach einem Zahnimplantat sollten Sie für ungefähr 3 bis 4 Tage keine Milchprodukte essen, insbesondere keine Rohmilchprodukte oder Schimmelkäse, da die Milchsäurebakterien die Wundheilung stören können. Nach etwa einer Woche sind Milchprodukte wieder absolut in Ordnung, wenn die Wunde oberflächlich verschlossen ist, solange Sie weiterhin auf harte und scharfe Speisen verzichten.
Leichte Schmerzen an der Stelle der Nähte bis zu 3 Tagen, maximal jedoch eine Woche. Leichte Schleimhautschwellung,welche in den ersten 3 Tagen zunimmt und danach nachlässt. Da die Wunde sofort verschlossen wird, ist mit einer leichten Nachblutung bis zu 2 Stunden zu rechnen.
Sie können direkt am Abend der Implantat-Operation wieder mit dem Zähneputzen beginnen, sollten jedoch den unmittelbaren Bereich der Operation aussparen und diesen mit einer weichen zahnbürste vorsichtig reinigen. In den ersten Tagen sollten Sie die OP-Stelle vorsichtig spülen, statt zu putzen, und eine weiche Bürste oder Wattestäbchen für die Reinigung der umliegenden Stellen verwenden.
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